31. Juli 2014
Das Grab der Gallierin Bella in Köln
Dr. Friederike Naumann-Steckner, stellvertretende Direktorin des Römisch-Germanischen Museums, über … römische Bestattungsriten!
„Mein Lieblingsstück in der Ausstellung 14 AD ist das Grab der Bella aus Reims. Bella war Gallierin, sie kam aus der Champagne in Frankreich und sie starb hier in Köln im Kindbett. Ihr Mann Longinus, der nicht gut Latein sprach – war wohl auch Gallier – hat sie hier körperbestatten lassen, wie es in Gallien Tradition gewesen war. Und so bekam sie nur ein einziges, kleines Krüglein mit ins Grab und als Grabgeschenke zwei gläserne Parfümfläschchen. Aber nach römischer Tradition, nach stadtrömischer Sitte, hat er ihr einen Grabstein errichten lassen, was in Gallien gar nicht üblich war. Und er zeigte die Bella so, wie es in Oberitalien üblich war: Ein Brustbild mit dem Säugling im Arm. Der Säugling ist in der Inschrift nicht genannt. Wahrscheinlich hatte er noch keinen Namen und war vor dem neunten Tag gestorben.“