25. September 2014
Geheimnisvolle Maskenhelme
Prof. Thomas Fischer, Experte für die Archäologie der römischen Provinzen an der Universität Köln, über… die kunstvolle Ausrüstung der römischen Reiterei!
„Zu den Prunkstücken der Ausstellung 14 AD gehören zwei Reiterhelme mit Masken. Das Problem ist, das um diese zwei Helme immer noch eine heftige wissenschaftliche Diskussion tobt. Auch die Fachleute wissen nicht genau, wie diese Waffenstücke zustande kamen. Wir wissen nur, in der Zeit des Augustus experimentiert die römische Armee mit neuen Waffen und Ausrüstungsstücken. Man hat zum Beispiel Helmformen von den Kelten übernommen, aus dem hellenistischen Bereich, aus dem unteren Donaugebiet. Etwa fünfzig Jahre später ist es ganz einfach, da haben die Reiter zwei Arten von Helmen, einen Einsatzhelm ohne Maske, und einen reinen Maskenhelm für Paraden. Diese beiden Stücke im Römisch-Germanischen Museum sind eben noch kombinierte Stücke mit Masken, die man entweder abnehmen kann oder vielleicht sogar im Kampf trägt, was an sich ungewöhnlich ist. Das Stück aus Privatbesitz hat eine gegossene Maske aus einer Kupferlegierung, die sicherlich individuell dem Träger angepasst worden ist. Das andere Stück aus Nimwegen vertritt einen Typ, der besonders im Bataver-Gebiet am Niederrhein vorkommt. Diese Helme haben zusätzlich zu den Masken noch Echthaar-Perücken, haben also einen Anblick geboten, der für uns heute sicher befremdlich ist.“